Ich bin in einer Umgebung aufgewachsen, in der die Krankheit fast jedes Zuhause berührte und tägliche Belastungen zum Leben gehörten. Als Kind sah ich, wie Freunde, Nachbarn und Angehörige Krankheiten mit unglaublichem Mut ertrugen, oft ohne Zugang zu angemessener Versorgung. Diese Momente haben mir gezeigt, welche innere Stärke Menschen selbst in unsicheren Zeiten in sich tragen.

Eine Erinnerung ist mir besonders deutlich geblieben. Eine Nachbarin, eine Frau voller Wärme und Widerstandskraft, brach eines Abends plötzlich zusammen. Es war ein Schlaganfall. Von einem Moment auf den anderen konnte sie weder sprechen noch sich bewegen. Ihre Familie, geschockt und unvorbereitet, tat ihr Bestes, doch sie fühlten sich hilflos. Ich erinnere mich, wie ich dort stand und mir wünschte, es hätte jemanden gegeben, der sie in diesen ersten überwältigenden Stunden und auf dem langen Weg der Genesung begleitet hätte.

Diese Erfahrung hat etwas in mir geweckt. Sie wurde zu einem wichtigen Grund, warum ich die Medizin gewählt habe, nicht nur, um Krankheiten zu behandeln, sondern um an der Seite von Menschen in ihren schwersten Momenten zu stehen, ihnen beizustehen und gemeinsam einen Weg nach vorne zu finden, wenn der Weg unklar erscheint.

Im Laufe der Jahre habe ich viele Schlaganfallbetroffene begleitet. Jede Reise ist einzigartig, und doch gibt es eine Wahrheit, die alle teilen: Genesung ist niemals leicht, aber sie ist immer möglich. Auch wenn der Weg manchmal unsicher wirkt, gibt es immer jemanden, der Ihnen eine verlässliche Hand reicht und Sie auf Ihrem Weg zur Erholung begleitet.